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Landschaftszeichnung oder Landschaftsmalerei ist eine Kunst der Interpretation. Das Ziel ist nicht, das, was wir sehen, genauso wiederzugeben, wie wir es sehen. Vielmehr wird alles, was wir beobachten - jede Farbe, jede Form und jedes Detail - durch eine interpretierende „Linse“ gefiltert. Das Bild, das wir produzieren, mag einer Landschaft ähneln, aber es ist nur ein Gemälde, eine Zeichnung, ein Bild, eine einzigartige Interpretation der Welt in ihrer eigenen visuellen Sprache. Dieser Übersetzungsprozess ist nie anspruchsvoller als bei dem Versuch, die Landschaft in ihrer grundlegendsten Eigenschaft zu interpretieren: der Form.
Die Natur ist furchtbar komplex. Sie hat unzählige Formen, von winzigen bis hin zu monumentalen und in ihrem rohen, unbearbeiteten Zustand kann sie ziemlich überwältigend erscheinen. Der Schlüssel zur Umsetzung all dessen in ein Bild liegt nicht darin, alles zu erfassen, sondern darin, es auf eine einfachere Menge von Formen und Massen zu reduzieren. Dies ist die erste und wichtigste Aufgabe des Landschaftsmalers. Bemerkenswerterweise beeinträchtigt dieser reduktionistische Ansatz nicht den Gesamteindruck, sondern wertet das Bild auf und macht es für den Betrachter verständlicher.